Montag, 6. Februar 2012

Filmkritik: Another Earth (2011)

(c) Artists Public Domain
Rhoda ist 17 Jahre alt und hochbegabt. Gerade mit der Schule fertig geworden, hat sie bereits eine Aufnahmeprüfung am MIT bestanden. Einem Studium an einer der berühmtesten Universitäten der Welt sollte somit nichts mehr im Wege stehen. Doch dann kommt alles anders: Nach einer Party will Rhoda nachhause fahren und begeht dabei einen folgendeschweren Fehler: Die Unaufmerksamkeit von der Länge eines Sekundenbruchteils verändert ihr und das Leben einer kleinen Familie komplett.
Aber auch das Leben der kompletten Menschheit wird nach diesen Abend nicht mehr wie vorher sein. Astronomen entdecken nämlich an diesem Tag einen Zwillingplaneten der Erde, der abgesehen von der Größe, auch die selben chemischen Zusammensetzungen besitzt und - genau wie die Erde - im Weltall blau schimmert.
Wer einen Science-Fiction erwartet ist bei Another Earth eindeutig an der falschen Adresse. Auch wenn die Geschichte um den Zwillingsplaneten stets einen wichtigten Aspekt in der Handlung darstellt, spielt der eigentliche Plot nicht im Makrokosmos des Weltalls, sondern im Mikrokosmos unserer Gesellschaft. Rhodas Charakter wird ab den Zeitpunkt des Vorfalls an jenen schicksalshaften Abend sehr detailliert und vielschichtig gezeichnet. Der Schwerpunkt liegt dabei vor allem auf Rhoda selbst sowie ihrer Schuldgefühle, die sie in sich trägt. Der Zuschauer wohnt bei, wie sie verzweifelt versucht ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen und dabei in erster Linie nicht an der Welt sondern sich selbst scheitert.
Meiner Meinung nach kann man Another Earth zu einem der unterschätztesten Filme des letzen Jahres zählen. Dies liegt - neben der durchaus interessanten Story vom Zwillingsplaneten (oder Earth 2, wie sie die Menschen im Film nennen) - vor allem an den beiden Hauptdarstellern Brit Marling und William Mapother, wobei erstere hier sogar ihr Spielfilmdebut gibt. Fazit: Uneingeschränkt emfehlenswert für Leute die Science-Ficiton-Filme mit Drama-Anteilen sehen wollen. filmdetails

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