Sonntag, 31. März 2013

Filmkritik: Missing in Action (1984)

(c) MGM Home Entertainment
M.I.A. - Missing in Action: Dies ist die Bezeichnung für Soldaten die im Kampf verschollen sind. Dabei ist unklar, ob sie gefallen sind, desertiert haben oder gefangen genommen wurden.
Col. James Braddock war seinerzeit ebenfalls im Vietnamkrieg und wurde in einem harten Kampf von seiner Einheit getrennt. Unklar ist bis jetzt der Verbleib seiner Kameraden. Braddock ist jedoch überzeugt: Sie sind am Leben. Als er eines Tages nach Vietnam zitiert wird um sich für - ihm untergeschobene - Kriegsverbrechen zu rechtfertigen platzt ihm der Kragen. Die Gerichtsverhandlung lässt er in einem Eklat enden indem er den Kläger - einen Offizier der Vietnamesischen Streitkräfte - bezichtigt noch immer amerikanische Gefangene in Lagern festzuhalten. Immerhin fast 10 Jahren nach dem offiziellem Kriegsende. In einer Nacht- und Nebelaktion macht sich Braddock nun auf den Weg mit einem alten Veteranenfreund seine Kameraden aus dem Dschungel zu befreien.
Interessant ist es, dass dieser Film ein Jahr vor Rambo II rauskam - und irgendwie fast die selbe Story präsentiert. Ein alter Vietnamveteran stellt ca. 10 Jahre nach Kriegsende fest, dass einige seiner Kameraden noch am Leben sind und in irgendwelchen vietnamesischen Lagern gefangen gehalten werden.
Technisch gesehen bewegt sich jedoch Missing in Action einige Level unter Stallones Werk. Dies liegt allerdings nicht an Chuck Norris, der hier eine gute Alternative zu dem damals extrem muskelbepackten Stallone abgibt. Das Problem ist die Story. Diese holpert zeitweise nur so vor sich hin und hangelt sich bemüht von Schauplatz zu Schauplatz. Irgendwo wirkt das Ganze - fast 30 Jahre später - wie die Idee zu einem neuen Call of Duty. Mission 1: Hotel; Mission 2: Viertel in Hanoi; Mission 3: Dschungel; usw. usf. - Strukturierter geht es kaum. Sidestorys sind praktisch nicht existent und der Storyverlauf ist determinierter als die Zahlen 1 bis 10. In einem Computerspiel sicher gut aufgehoben wirken die dadurch enstehenden krassen Location- und Storycuts eher störend. Ein guter Plot sieht anders aus. Aber das ist auch nicht der Schwerpunkt von dem Film. Das was an Story harkt wird mit hier mit Action wieder gut gemacht: Chuck Norris präsentiert gefühlt einen mindestens doppelt so hohen Bodycount wie Stallone in dem ein Jahr später erscheinenden Rambo 2. Kultszenen inklusive, wenn Chuck Norris z. B. mit einem MG bewaffnet langsam aus dem Wasser aufsteht. An popkulturelle Meilensteine wie Schwarzeneggers Predator Szene im Sumpf kommt es zwar nicht ran, aber immerhin wurde die Szene so populär, dass sie in dem einen oder anderen Film Wiederverwendung gefunden hat. Fazit: Trotz diverser Schwächen für Fans von 80iger Jahre Actionfilme ein absolutes Muss. Nicht nur, weil hier Chuck Norris mitspielt. filmdetails

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