Mittwoch, 13. März 2013

Filmkritik: Resident Evil: Retribution (2012)

(c) Constantin Film
Wer bei Resident Evil Anspruch erwartet war schon immer an der falschen Adresse. Trotzdem haben die Filme es - zumindest bis jetzt - geschafft einen 90 bis 100 Minuten lang zu unterhalten - auf niedrigen Niveau vielleicht, dennoch gute Unterhaltung. Was dieser Teil liefert, untertrifft aber alle meine bisherigen Erwartungen.
Erster Fehler: Ich habe den Film nicht im Kino gesehen, was nämlich vermutlich der einzige Ort ist, wo der Film noch zumindest minimal etwas Wert ist: Wegen den 3D Effekten. Zweiter Fehler: Ich hab ihn dann auf DVD gesehen, womit auch der letzte Sinn verloren gegangen ist - nämlich die 3D Effekte. Was man hier geboten bekommt kann man eigentlich schon als 3D-Hurerei bezeichnen. Die ohnehin schon immer nicht besonders anspruchsvolle Story hat hier ein Niveau erreicht, das flacher als Milla Jovovichs Brüste ist.
Ich fasse es mal zusammen: Nachdem Alice am Ende des vierten Teiles wortwörtlich vom Schiff geballert wurde, hat sie die Umbrella Corporation in ein unterirdisches Testgelände verfrachtet. Dort werden Biowaffen bzw. Mutationen des T-Virus an nachgebauten Kopien realer Städte wie Moskau, Berlin oder Tokio getestet. Nachdem Alice mit Hilfe von dem - per Videolink zugeschalteten - Albert Wesker erfährt, wo sie sich befindet, bekommt sie den Auftrag eines von Wesker geschicktes Squad-Team zu treffen und mit Hilfe dessen aus der Anlage zu fliehen. Am Ende stellt sich heraus, dass Wesker Alice eigentlich nur deshalb treffen will, weil er sie als biologische Waffe benötigt, um sich gegen den inzwischen längst ausser Kontrolle geratenen T- und G-Virus bzw. der Red Queen zur Wehr zu setzen.
Eine Story, die auch einem Resident Evil-Spieler nach 2 Bier hätte einfallen können, hat es hier bis ins Kino geschafft. Bemerkenswert. Genaugenommen passiert nämlich bis auf jede Menge Krawumms rein überhaupt nichts in denen - einem viel zu lange vorkommenden - 96 Minuten. Am meisten nervt es aber wenn man den Film nicht in 3D sieht. Alle Nase lang fliegen einem Messer, Stangen, Kugeln, Sonnenbrillen oder sonstiger Müll in einem aufgesetzten Pseudo-3D und obligatorischer 360 Grad Rotation auf einen zu. Digitale Effekte grundsätzlich in Frage zu stellen ist vielleicht der falsche Weg. Trotzdem müssen sie gut gemacht sein und irgendwo im Kontext Sinn ergeben, was man hier leider nicht behaupten kann Besonders bei einigen Szenen wie mit dem Auto, was in die Moskauer U-Bahn rauscht merkt man, dass hier nicht nur bei der Story gespart wurde. Was bleibt ist ein extrem kurzweiliger Film, den man eigentlich nur der komplettheit wegen schauen sollte und eine Menge Fragen. Wieso vertraut Alice Wesker gleich von Anfang an, obwohl er sie kurz zuvor noch töten wollte? Wieso läuft Ada Wong die ganze Zeit im roten Abendkleid rum? Fragen über Fragen, auf die wohl nur ein besoffener Drehbuchautor eine akzeptable Antwort hat. Es bleibt nur zu hoffen, dass Paul W. Anderson sich irgenwann wieder darauf besinnt, Resident Evil zu dem zu machen was es ist: Horror - und kein MTV-Videoclip. Das er es durchaus kann, hat er mit Teil 1 ja bereits bewiesen. filmdetails

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