Mittwoch, 2. Oktober 2013

Filmkritik: Monster Man (2003)

(c) Kinowelt
Filmschaffende haben bereits eine ganze Menge unheimlicher Karossen ins Rennen geschickt um dem eingeschüchterten Zuschauer auf seinem Sofa mal ordentlich einzuheizen. Wir erinnern uns beispielsweise an Christine, den 58er Plymouth Fury oder den 1970er Chevrolet Nova den Kurt Russell in Death Proof als Waffe einsetzt. In Monster Man aus dem Jahre 2003 terrorisiert uns ein Bolide der sehr viel rustikaler ist: Ein Monster Truck. Der Zuschauer muss sich auch gar nicht lange gedulden – nach knapp 10 Minuten gibt’s die erste Attacke dieses wildgewordenen aggressiven Ungetüms. Alles spielt erst einmal auf den langen Highways Amerikas. Adam und Hurley, zwei junge Erwachsene die ihre Freundschaft nach einem Zwist wieder entdeckt haben, sind auf dem Weg zu Batty-Anns Hochzeit. Während Adam schüchtern und von reinen Gedanken ist, rutscht Hurley permanent ein Spruch über die Lippen auf dem Niveau von „Vibratorwurstfinger“, „Doktor Meisterstecher“ oder „Dildofresse“. Nachdem der erste Angriff des verrückten Monster Trucks abgewehrt werden konnte, geht den beiden das Benzin aus. Nach einem kurzen Fußmarsch entdecken sie mitten in der Prärie ein einsam abgestelltes Wohnmobil. Kurzerhand zapfen sie diesem den Benzintank leer wobei Hurley erst den Schlauch zum Abwasser greift und entschlossen zu saugen beginnt. Was die Jungs nicht ahnen: Im Wohnmobil gammelt eine kopflose und blutüberströmte Leiche vor sich hin.

Als die Fahrt weitergehen kann treffen sie auf die attraktive Anhalterin Sarah (gespielt von Aimee Brooks). Für Hurley ist die Sache klar – Sarah muss mitgenommen werden. Adam hingegen entscheidet sich dagegen weil er Gefühle für Batty-Ann hegt. Kurze Zeit später machen sie Pipipause auf einem Rastplatz. Ganz ehrlich: Diese Szene bietet die ekligsten Toiletten die ich bisher in einem Film gesehen habe. Während Hurley draußen im Auto wartet und schlussendlich einschläft, fährt der Monster Truck vor. Sein Fahrer, ein hünenhafter gehbehinderter Mann mit vernarbtem Gesicht steigt aus und macht sich auf den Weg zur Toilette. Adam erschreckt zu Tode, schafft es aber aus dem Toilettenhaus zu fliehen. Hurley, der mittlerweile wieder wach ist und den Monster Truck entdeckt, kommt auf die wahnwitzige Idee in dessen Führerhaus zu urinieren.
Die Nacht verbringen Adam und Hurley in einem Motel. Dort erfahren sie über die Nachrichten von der kopflosen Leiche im Wohnmobil. In der Nacht schreckt Adam aus dem Schlaf weil seine Hand plötzlich in einem Katzenkadaver steckt. Er schreit und schleudert das tote Tier auf Hurley der dieses während seinem perversen Traum anfängt abzulecken.
In panischer Angst stürmen sie aus dem Motel und fahren von dannen. Die Anhalterin Sarah hat sich auf dem Rücksitz versteckt und versetzt den beiden direkt den nächsten Schock. Im Laufe der folgenden Kilometer lernen sie Sarah näher kennen und freunden sich mit ihr an. Während Adam schöne Worte für sie findet (malzbierfarbene Augen) würde Hurley gerne erfahren, ob sie auch malzbierfarbene Nippel besitzt.
Den nächsten Rast machen sie in einer Billard-Bar. Merkwürdigerweise fehlen den Gästen allesamt Gliedmaße. Arm- und Beinstümpfe sind hier scheinbar ganz normal. Auch eine verlassene Geisterstadt, durch die sie fahren, lässt das Trio grübeln. Erst bei der zweiten Rast und während sie Chilli und Burger essen fällt auf, dass sie gerade Menschenfleisch konsumieren. Voller Abscheu fliehen sie sofort, doch im Auto geht der Horror weiter: Eine Leiche mit zermatschtem Schädel sitzt auf dem Rücksitz und wäre dies nicht schon schlimm genug, erscheint der Monster Truck wie aus dem Nichts. Nach einer wilden Verfolgungsjagd endet die Fahrt mit einem Unfall. Das Trio flieht zu Fuß in einen Wald wo sie von Bruder Bob dem gruseligen Monster Truck Fahrer angegriffen werden. Bob schaltet Hurley aus und entführt Sarah. Adam schleicht sich zu einer Hütte und betritt sie vorsichtig. Im Inneren bietet sich ihm ein fürchterliches Bild: Überall Blut, Leichenteile, Pentagramme. Bruder Fred, der angekettet auf einem Bett liegt sieht fürchterlich aus: Sein Torso ist fast in zwei Teile geteilt – dort wo sich vorher sein Bauch befunden hat sieht man nun nur noch eine überdimensionierte Reifenspur. Adam tritt zu Fred als dieser plötzlich die Augen aufschlägt und markige Sprüche macht. Im ersten Stock findet Adam Sarah angebunden und retten sie. Als Dank zieht im Sarah eine Schaufel über den Kopf.
Jetzt klärt sich alles auf: Bruder Bob, Bruder Fred und Schwester Sarah gehören zu einer Familie. Während Bob und Fred an fürchterlichen Unfällen gestorben sind, holte sie Sarah, die Hexenkunst studiert, ins irdische Leben zurück – als Dämonen. Bobs Aufgabe sei es, immer wieder neue Leichen zu besorgen die für die Regeneration von Freds Körper benötigt werden. Adam soll der nächste sein. Dieser schafft es allerdings sich in origineller MacGyver Manier mit einem Bleistiftspitzer zu befreien und mit der Klinge Sarah zu töten. Zum Showdown kommt es draußen, als der Monster Truck von Adam gesteuert wird. Bruder Bob wird mehrfach überfahren und liegt total zersplattert auf der Erde. Am Ende taucht auch noch Hurley auf der gar nicht tot war sondern nur k.o. – das perfekte Happy End.
Monster Man ist DER Männerfilm überhaupt: Autos, Frauen, Horror und das alles als Roadmovie verpackt. Durch den komödienhaften Auftritt von Hurley sind viele Lacher garantiert – dies soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Monster Man auch heftigen Horror mit vielen Splatter- und Ekeleinlagen bietet. Sehr empfehlenswert für einen gemütlichen Halloweenabend. Filmkritik von power_channard) filmdetails

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