Montag, 27. Oktober 2014

Filmkritik: Wolf Creek 2 (2013)

(c) KSM GmbH
Fast zehn Jahre hat es gedauert, bis der australische Horror-Überraschungserfolg Wolf Creek eine Fortsetzung bekommen hat. Diese war letztendlich dann vor allem durch einen australischen Geschäftsmann möglich, der bereit war eine große Summe in den Dreh zu investieren. Warum es aber überhaupt so schwierig war Geldgeber zu finden ist eigentlich nur schwer Nachvollziehbar: Wolf Creek war nicht wirklich schlecht - und was noch wichtiger war: er hatte kommerziellen Erfolg. Dazu kommt, dass er zu einer Zeit raus kam, in der Slasherfilme ein kleines Revival erlebt hatten. Man ziehe einmal Wrong Turn als Vergleich ran. Dieser hat seit 2003 vier Fortsetzungen bekommen hat. Doch sei's drum - der Film ist draußen und wartet darauf begutachtet zu werden.
Der Film beginnt wie genreüblich: Ein junges Studentenpärchen will einen Backpacker-Trip quer durch Australien wagen. Wie es kommen muss, geraten sie schon nach kurzer Zeit an einen psychopahtischen Irren, der sie umbringen will. Ein wenig später hat es der Verrückte dann auf einen jungen Mann abgesehen der zufällig auf die Studentin trifft. Dies war damit auch bereits die Story. Fertig. Aus. Kein Witz. Und der Film geht über 100 Minuten, daran sollte man denken.
Schon nach der Hälfte des Filmes hab ich mich langsam etwas gewundert. Sogar für einen Slasherfilm ist da doch sehr wenig Story vorhanden. Um das genauer zu beschreiben folgt ein Spoiler. Also bitte nicht weiterlesen, sofern jemand den Film doch sehen will - wovon ich an diese Stelle aber schon einmal abrate.
Nachdem nämlich die beiden Studenten mehr oder weniger ausführlich vorgestellt wurden und sich allmählich die Charaktere entwickelt haben werden beide einfach so abgemurkst. Das Problem ist dabei, es werden an dieser Stelle quasi beide Hauptdarsteller auf einmal umgebracht. Dadurch gibt es - abgesehen von dem irren Psychopathen - keine Hauptfigur mehr. Von der fehlenden Story ganz zu schweigen. Kurz bevor die Frau umgebracht wird trifft sie noch auf den oben erwähnten jungen Mann. Dieser ist eigentlich nur auf der Durchreise - und muss ab diesen Moment als Ersatzopfer für den Irren hinhalten. Durch die konfuse Handlung, das Fehlen von eindeutigen Hauptfiguren und der Abwesenheit von Handlung kommt praktisch keine Spannung auf. Auf der einen Seite technisch zu gut gemacht, als das man einen Veriss schreiben möchte - auf der anderen Seite zu langweilig und unplausibel als das man ihn gut finden könnte. Einzig und alleine positiv kann man die gelungenen Splatterszenen hervorheben - die aber aus den Kontext gerissen alleine keinen Film rechtfertigen. Zusammengefasst ist der Film ungefähr so spannend wie 3 km verstaubte Landstraße im Outback. Allenfalls für Splatterkiddies als Mutprobe zu empfehlen. filmdetails

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