Sonntag, 1. Februar 2015

Filmkritik: Ouija - Spiel nicht mit dem Teufel (2014)

(c) Universal Pictures
Was ist schlimmer als ein Trash-Film? Ein Film, der genaugenommen kein Trash ist, aber trotzdem wie Trash wirkt. Hochglanz-Trash. Ein Film mit reichlich Budget, einer Reihe durchaus akzeptabler Schauspieler, technisch gut umgesetzt ist und daher alle Eigentschaften an Bord hat ein guter Film zu werden. Dank flacher Story und mittelmässiger Regie aber am Ende vor allem eines ist: langweilig.
Genau in diese Kategorie passt Ouija - Spiel nicht mit dem Teufel. Zur Erklärung: Ein Ouija, auch Hexenbrett genannt, ist eine Tafel aus Holz auf der Buchstaben, Zahlen sowie schlichte Antworten wie Ja oder Nein abgebildet sind. Laut Bedienungsanleitung kann man mit diesen Brettern Kontakt zu Geistern aufnehmen. Neben so einem Brett braucht man dann nur noch ein paar Bekloppte, die den ganzen Humbug blind Glauben schenken und den Scheiss wohlwollend mitmachen.
Debbie und Laine sind so zwei Bekloppte. Als 10 Jährige spielen sie mit so einem Brett herum und versuchen Kontakt zu Geistern aufzunehmen. Was bei normalen Menschen nur so eine Phase in der Vorpubertät ist zieht sich bei den beiden jedoch durchs ganze Leben. Einige Jahre später nämlich - die beiden sind inzwischen junge Erwachsene - findet Debbie ihr altes Hexenbrett wieder und bringt sich nach der Benutzung aus unerklärlichen Gründen einen Tag später um. Schockiert von dieser Nachricht hat ihre beste Freundin Laine nun die grandiose Idee mit der verstorbenen Debbie ebenfalls per Ouija-Tafel Kontakt aufzunehmen. Damit das Ganze richtig witzig wird, zieht sie auch noch ihren kompletten Freundeskreis in die Sache rein. Enden tut es - wie erwartet - in einem dämonischen Desaster.
Hierbei ist der schlimmste Feind des Zuschauers neben den Dämonen die Langweile. Ohne Untertreibung würde ich behaupten, dass etwa erst nach etwa der Hälfte des Filmes überhaupt so etwas wie Spannung aufkommt.
Neben der nur schwer aufkommenden Spannung verderben zusätzlich Unlogiken bzw. Filmfehler den Spass. Krasseste Beispiel: Laine findet im Zimmer der Verstorbenen die Ouija-Tafel und meint zu ihrem Begleiter, dass sie gar nicht wusste, dass Debbie so ein Hexentafel besitzt. Nicht einmal 10 Minuten vorher im Film sagt Debbie zur Laine - kurz vor ihren Selbstmord -, dass sie das alte Ouija-Brett wieder gefunden hätte. Wie in einem Mid-Budget Film so ein gravierender Fehler passieren kann ist weitaus gruseliger als das komplette Dämonen Aufgebot. Verflucht war hier offenbar vor allem eines: Das Drehbuch. Eine Filmempfehlung kann kaum ausgesprochen werden. Selbst hartgesottene Horrorfans sollten hier einen Bogen machen. Die 10 Euro Kinoeintritt sind besser in 3 Original Kickboxer Filme auf DVD inklusive Bier angelegt. Dort bekommt man wenigstens richtigen, ehrlichen Trash. filmdetails

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