Sonntag, 31. Januar 2016

Filmkritik: Cusack - Der Schweigsame (1985)

 (c) Orion Pictures
Cusack - Der Schweigsame oder, wie er im Original heisst Code of Silence, ist ein Prototyp des 80iger Jahre Actionfilms. Und genau das sollte einem klar sein, bevor man ihn sich ansieht: Synthesizer Musik, markige Sprüche, Verfolgungsjagden und Drogenkartelle. Abgesehen von den Kommunisten ist alles dabei, was die Amerikaner mitte der 80iger bewunderten bzw. sich vor fürchteten. Das Chuck Norris für die Rolle ausgewählt wurde ist sicher kein Zufall. An der Stelle würde der Witz passen, dass nicht sich Chuck Norris die Rolle augesucht hat, sondern vielmehr die Rolle Chuck Norris. Wenn man den Film gesehen hat, würde einem jedoch auch kein passender Schauspieler einfallen.
Cusack arbeitet bei der Chicagoer Polizei. Eines Tages will er ein Geschäft zwischen Dealern und einer Drogenbande platzen lassen. Dabei geht jedoch so ziemlich alles schief, was schiefgehen kann: Zunächst mischt einen weitere Drogenbande die Szene auf und bringt den Boss der Konkurrenz um. Zu allem Überfluss erschießt auch noch ein hochrangiger Polizist unter Alkoholeinfluss versehentlich einen Unbeteiligten. Die Polizei will dies vertuschen. Als Cusack jedoch dies publik macht, wird er innerhalb der Polizei geächtet. Gleichzeitig tobt in Chicago immer noch der Drogenkrieg, den nur Cusack aufhalten kann.
Ich muss zugeben, an einigen Stellen ist die Story etwas verwirrend. Zusammengefasst merkt man aber schon recht schnell eine einfache Regel: Alle gegen Chuck Norris. Und Chuck Norris gegen den Rest. Bis auf einen Cop innerhalb des Dezernates gibt es tatächlich keinen Verbündeten. Ein passenderer Filmtitel wäre Cusack - Der Einsame gewesen. Wenn es ein eigenes Genre für diesen Film gäbe, wäre es wahrscheinlich der Anti-Buddy Movie. Auch wenn es in den 70iger und 80iger Jahren oft Einzelkämpfer gab - z. B. Bronson als Rächer in Ein Mann sieht Rot oder  Robert Ginty in Der Exterminator handelt es sich bei Cusack nämlich um keinen klassischen Rache Film. Um Rache geht es nämlich gar nicht - allenfalls um Selbstjustiz. Norris wurde im Film selbst nie Opfer eines Verbrechens. Auch hat er keinen nahen Angehörigen verloren. Und trotzdem hat er einen großen Gerechtigkeitssinn und lebt diesen entsprechend aus. Auch wenn es bessere (Actionfilme) aus dieser Zeit gibt, lohnt es sich Cusack einmal anzusehen. Wie erwähnt bietet Cusack alles, was in den 80iger Jahren einen Actionfilm ausmachte - inklusive Chuck Norris. Was will ein Actionfilm mehr? filmdetails

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