Donnerstag, 8. Juni 2017

Filmkritik: Hostel 3 (2011)

(c)  Stage 6 Films
Das Grundprinzip von Hostel ist relativ einfach. So einfach, dass es 2005 auch außerhalb der Horrorszene Schlagzeilen machen konnte. Zusammen mit James Wan, Erfinder der Saw Reihe, durfte Eli Roth sich wohl geehrt führen ein neues Genre namens Torture-Porn geschaffen zu haben. Selten hat ein eher mittelmässiger Film so eine Aufmerksamkreit bekommen. Horrorkennern dürfte bewusst sein, dass schon Jahre vorher teils viel extremere Grenzen ausgelotet wurden - wohlbemerkt aber für den Mainstream eher unbemerkt. Oder einfach in einer Zeit, in der Filme nicht so leicht zu verbreiten waren. Doch was ist also das Eingangs erwähnte Grundprinzip von Hostel? Für diejenigen, die sich auf diesen Blog verirrt haben und es nicht wissen sollten: Es geht zusammengefasst darum, dass eine kleine Gruppe reicher Leute dafür zahlt entführte Menschen zu foltern. Der Unterschied zu bekannten Manhuntfilmen wie Das Millionenspiel oder Running Man ist hier, dass die Opfer bereits entführt und wehrlos sind. Daher der Vorwurf des Torture-Porn: Der Fokus liegt eindeutig auf das explizite zur Schau stellen gewaltätiger (Folter-)Szenen. Nungut - da Teil 1 und 2 mehr oder weniger jüngere Filmgeschichte geschrieben haben, widme ich mich direkt Teil 3. Die Story spielt diesmal nicht in Ost-Europa wie Teil 1 und 2 sondern in den USA. Genauer gesagt in Las Vegas.
Der Junggesellenabschied von Scott steht an: Zur viert wollen Scott und seine Freunde es in Las Vegas so richtig krachen lassen. Als die Party am Abend dann jedoch komplett entgleist kommt einer der Jungs abhanden. Offenbar entführt vom berüchtigten Elite Hunting Club. Doch wer steckt dahinter? Und was hat es mit dem alten Fabrikgebäude auf sich, wo angeblich die Megaparty des Jahres steigt?
Ja - die Story... wie oben erwähnt ist sie nicht gerade ein Alleinstellungsmerkmal von Hostel. Auch in Teil 3 ist das nicht viel anders. Interessant für Fans sind eher die "neuen" Arten des Foltern. Zum Beispiel kann der zahlende Kunde jetzt praktisch per digitalen Glücksrad um einen Wetteinsatz zocken, welche Foltermethode der Henker als nächste anwendet. Die Oberschichten-Kundeschaft sitzt derweil bei einem Tröpfchen Champanger hinter Panzerglas und begutachtet das Treiben live wie im Theater. Anweisung gibt es per Tablet. Foltern 4.0 also.
Guter Geschmack hin oder her: Hostel 3 treibt dies auf die Spitze, wofür die Vorgänger das Fundament gelegt haben. Nicht wesentlich brutaler aber selbstverständlich kein Kinderfilm. Für Fans aber durchaus 90 Minuten lang gute Unterhaltung. Alle anderen werden ohnehin bei dem Namen Hostel einen großen Bogen machen. filmdetails

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