Mittwoch, 20. August 2014

Filmkritik: Oase der Zombies (1982)

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Das einzige, was noch langsamer in Fahrt kommt als ein angreifender Zombie ist in diesem Fall wohl die Story des Filmes: Das Jesus Franco meistens auf bestimmte erfolgreiche Trends aufgesprungen war, ist kein Geheimnis. So hat er - wie sooft mit leichter Verspätung - ein Genre entdeckt, mit dem man einige verunsicherte Kinobesucher schon irgendwie abwerben kann. Zombies waren es diesmal, die es Franco angetan haben. Vor dem billigen Rip-Off der Reitenden Leichen mussten zuerst also die Untoten dran glauben. Und das da nichts gescheites bei rauskommen mag ist vorprogrammiert.
Afrika im zweiten Weltkrieg: Die Deutschen liefern sich erbitterte Gefechte mit den islamischen Einheimischen. Aus irgendeinem Grund haben die Deutschen nicht weniger als 6 Millionen Dollar in Gold dabei. Bei einer bitteren Schlacht geht dieses Gold verloren. Etwa 40 Jahre später macht sich der Sohn eines britischen Offiziers nach dem Tod seines Vaters auf die Suche nach dem Gold. Die Rechnung hat er aber ohne einen bösartigen Deutschen gemacht, der ebenfalls hinter dem Gold her ist. Was beide Seiten jedoch nicht wissen: Die vor 40 Jahren gefallenen Wehrmachtssoldaten sind nicht tot, sondern Zombies die im Wüstensand nur darauf warten ahnungslose Opfer zu töten.
Was soll man davon halten? Nicht nur, dass die Story - sagen wir einmal - etwas wirr ist. Sie ist darüber hinaus wie Eingangs beschrieben über weite Strecken langweilig und dem entsprechend lustlos inziniert. Jesus Franco arbeitet auch in diesem Film mit den selben Soundsamples, die wir bereits aus seinem später erschienen erwähnten Reitenden Leichen Porno kennen. Im späteren Reitenden Leichen Film nur recht dezent eingespielt übertreibt es Franco hier aber mit diesem offenbar für ihn neu entdeckten Effekt: Man sieht irgendwelche Bäume - in der Oase vorzugsweise Palmen - und hören dazu ein Geräusch, was wohl der Wind sein soll. Dies geht teilweise über mehrere Szenen verteilt in der Dauerschleife, was einem Zuschauer im Jahre 2014 wohl mehr nervt als schockt. Auf die Zombies selbst näher einzugehen wäre fast peinlich: Ein paar Männer denen Regenwürmer und ein wenig weiße Farbe ins Gesicht gepantscht wurden sind einfach nicht gruselig. Dies hätte Franco auch vor 30 Jahren wissen müssen und tat es trotzdem. Nein, dieser Film ist weder gruselig noch schockierend. Nicht einmal die erwarteten Sexszenen - und die sind bei einem Franco Film zu erwarten - gibt es nicht zu sehen. Dadurch stellt sich die Frage, welche Gründe gibt es überhaupt sich diesen Film anzusehen? Im Prinzip keinen - in der deutschen Version jedoch vielleicht die Synchronisation: Diese ist nämlich so lächerlich gemacht, dass der Film letztendlich überhaupt nicht mehr ernstgenommen werden kann. Fazit? Deutsche Version ausleihen, Freunde einladen, einen Kasten Bier holen, Film schauen und Spass haben. Jeder andere - ernsthafte - Herangehensweise den Film zu sehen ist nämlich zum scheitern verurteilt. filmdetails

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