Samstag, 16. August 2014

Filmkritik: The Purge: Anarchy (2014)

(c) 2014 Universal Pictures
Nachdem ich den ersten Teil persönlich allenfalls mittelmässig empfand war es natürlich klar, sich auch den zweiten Teil anzusehen. Er könnte ja besser sein. Und - obwohl ich nicht wirklich damit gerechnet hatte - er ist besser! Nicht viel - aber die Entwicklung geht in die richtige Richtung. Das Grundproblem bleibt jedoch bestehen. Mir persönlich will es einfach nicht in den Sinn kommen, wieso in einer Welt, in der es keine Verbrechen mehr gibt, an einem Tag offiziell alle Verbrechen erlaubt sein sollen. Und erst recht verstehe ich nicht, wieso sich die Leute überhaupt daran halten sollten? Wenn es einen Tag gäbe, an dem die Straßenverkehrsordnung nicht gelten würde und jeder Rasen dürfte wie er wollte - würden an den anderen 364 Tagen im Jahr sich die Leute strikt an die Verkehrsregeln halten? Wohl kaum. Aber diese Begebenheit muss man wohl einfach akzeptieren, wenn man sich The Purge - ansieht. Ich hab es einmal versucht.
Genau ein Jahr später spielt die Geschichte des zweiten Teiles: Es ist wieder Purge Day - der Tag der Säuberung. 24 Stunden lang sind Verbrechen jeglicher Art erlaubt. Doch auch in der Bevölkerung wächst langsam der Unmut und einige Leute fangen an den Purge Day in Frage zu stellen. Denn während die Reichen auf ihre Art Purgen - sie holen sich für ein paar Dollar irgendwelche arme Penner in ihren abgesicherten Villen um diese dort zu töten - kämpfen die Leute auf der Straße tatsächlich ums nackte überleben. Banden machen auch in diesem Jahr die Stadt zu einem gefährlichen Pflaster. Durch Zufall kreuzen sich dort die Wege von drei Gruppen: Zwei besser gestellte Bürger, die nicht rechtzeitig nach Hause gekommen sind, weil ihr Wagen den Geist aufgegeben hat. Zwei Schwestern aus der ärmeren Verhätnissen, die vor den marodierenden Banden flüchten, nachdem ihre Wohnung in Schutt und Asche gelegt wurde, sowie ein einsamer Wolf, der den Purge Day nutzen will um Rache zu üben. Zusammen kämpft sich diese Gruppe durch 24 Stunden Anarchie und macht am Schluss eine mehr oder weniger interessante Entdeckung.
Richtig gefallen mag mir der Film immer noch nicht - vor allem wegen der oben erwähnten Grundidee, die einfach - auch für einen Film - zu weit her geholt ist. Trotzdem schafft es der Film eine schöne dystopische Atmosphäre aufzubauen. Die Hilflosigkeit alleine - bzw. in einer kleinen Gruppe - in einer Welt unterwegs zu sein, in der fast alle Menschen durchgedreht sind und einem an die Gurgel wollen wird besser eingefangen als im ersten Teil. Dies ist wohl vor allem auch dem höheren Budget geschuldet, immerhin spielt der Film jetzt in einer ganzen Stadt und ist nicht mehr nur auf ein Anwesen beschränkt wie Teil 1. Der Film geht also in eine richtige Richtung, baut mehr Spannung auf als der Vorgänger und ist tatsächlich etwas glaubhafter. Trotzdem bin ich am Zweifeln ob in einem - bereits angekündigten Dritten Teil - mit dieser Grundidee wirklich noch einmal mehr rauszuholen ist. filmdetails

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