Samstag, 29. November 2014

Filmkritik: Kickboxer from Hell (1990)

(c) MIB
Das erste was man beim Einlegen der DVD bemerkt ist, dass hier offenbar nicht nur der Kickboxer aus der Hölle kommt: Genauso verhält es sich nämlich mit der Aufmachung der DVD sowie der Qualität des Bildes. Diese ist nicht nur unterirdisch schlecht - sondern so miserabel, dass sich Luzifer persönlich dafür schämen würde. Nach meiner letzen Kickboxer Rezension habe ich zwar nichts anderes erwartet - musste bei dem Kampfpreis von legendären 2,22 Euro aber erneut zuschlagen.
Mein Zweiter Kickboxer Film innerhalb von zwei Monaten also. Kaum erholt vom Trauma des ersten Teiles geht es weiter im Godfrey Ho Universum.
Zunächst einmal die aller wichtigste Frage: Wieviele Filme wurden diesmal zusammengeschnitten? Nach einer ersten Analyse würde ich behaupten zwei: Ein Kickboxer Film sowie ein nicht näher definierter Geisterfilm. Wie man auf die Schnapsidee kommt genau aus diesen zwei Genres einen Film zu schneiden weiß ich nicht - aber vermutlich war wirklich Schnaps im Spiel.
Versuchen wir mal die Story zusammen zu fassen: Ein paar Typen (bemalte Gesichter, Kartoffelsäcke als Kleidung) verfolgen eine junge Frau. Anhand der grunzenden Töne zu erkennen handelt es sich vermutlich um eine Bande Kickboxer. Es könnten aber auch Ninjas sein. Wobei das für den Verlauf des Filmes offen gesagt scheissegal ist. Interessanterweise ist übrigens der komplette Ton der ersten Szene direkt für das DVD Menü übernommen worden. Dieser hört sich an wie eine Szene aus der SNES Version von Mortal Kombat. MIB hat bei der DVD Produktion also wie immer keine Kosten und Mühen gescheut und ohne zu zögern den (erst) besten Praktikanten ran gesetzt. Was der Praktikant jedoch nicht retten konnte ist die Eingangs erwähnte Film-Qualität die scheinbar direkt aus der Hölle stammt. Wie schon beim ersten Kickboxer-Film scheint auch hier ein mindestens 100 Mal abgespieltes Band als Master für die DVD herhalten müssen. Als ob das nicht schon reichen würde, wirkt der Film als ob er irgendwie zu stark komprimiert worden wäre (z. B. sichtbare Artefakte) - was bei einer DVD von 3,5 Gigabyte jedoch noch mystischer scheint als die überbelichteten Geister im Film.
Clowns? Nein - hier sind die Satanisten in Aktion

Eigentlich könnte man die Rezension an dieser Stelle abbrechen - wäre nicht dieses fiese Etwas, was mich extrem stört und dennoch erwähnt werden muss. Ich meine die Story, die ich oben eigentlich schon erwähnen wollte:
Während eines Kickboxer Trainings läuft dem coolen Sean eine junge Frau in die Arme. Diese wird wie erwähnt von einer Gruppe anderer Kickboxer verfolgt. Anhand der fiesen Gesichtsbemalung (blaue Kreuze etc.) ist dem Zuschauer schnell klar: Es handelt sich um Satanisten! Genauer gesagt um kickboxende Satanisten. Unser cooler Held Sean  glaubt zunächst nichts, was die Märchentante (wie er die Frau nennt) so alles erzählt. Als jedoch sein Bruder ebenfalls von den Anbetern des großen roten Buben getötet wird, stellt er sich der Schlacht, bei der es um weit mehr geht, als er jeweils sich hätte Vorstellen können. 
Im Angesicht der Tatsache das ich rein überhaupt nichts erwartete, hab ich auch rein überhaupt nichts bekommen. Im Gegenteil - eigentlich wurde mir etwas genommen. 90 Minuten meines Lebens für den Film und weitere 45 für diese Zeilen hier. Kickboxer from Hell ist ein Trashfilm der untersten Kategorie und will offenbar auch nicht mehr sein. Der Komplettheit wegen kann man ihn sich ansehen (sofern man aus welchen Gründen auch immer den Drang verspürt die Kickboxer Filme alle komplett zu sehen). Will man gute Unterhaltung sollte man ihn definitiv nicht ansehen. filmdetails

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