Samstag, 25. April 2015

Filmkritik: Demonic Toys (1992)

Eine Schande, dass ich diesen Film bis heute noch nicht gesehen habe. Auf jeder Film-Börse liegt der Film in diversen Fassungen vor, aus unerfindlichen Gründen hab ich es bis jetzt nie in Erwägung gezogen den Film zu kaufen. Vielleicht liegt es daran, dass er im direkten Vergleich zu Puppet Master oder Chucky einfach zu unbekannt ist und auch nicht zahlreiche Fortsetzungen mitbringt. Da ich das Thema bessesener Spielzeuge bzw. Puppen jedoch mag, hab ich diesmal zugeschlagen. Jedoch auch nur für 3 Euro auf dem Krabbeltisch, weil ich skeptisch war. Alle Befürchtungen zerschlagen sich im Wind, wenn man den Film gesehen hat. Er bringt nämlich alles mit, was ich von einem Puppenhorrorfilm erwarte.
Judith und ihr Kollege sind zwei Undercover Polizisten. Als sie eines Tages zu einem Einsatz geordert werden um zwei Waffendealer auffliegen zu lassen, eskaliert die Lage. Nach einer Schießerei, bei der ihr Kollege getötet wird, flieht Judith in eine Lagerhalle für Second-Hand Spielzeuge. Doch erst dort wartet sie der wahre Terror.
Die vorliegende DVD von NSM Records ist laut Packung gänzlich ungeschnitten. Bei schnittberichte.com ist sie zwar nicht gelistet, weißt jedoch die selbe Laufzeit auf, welche die ungeschnittene X-Cess Version besitzt. So gesehen kann ich von einer ungeschnittenen Fassung ausgehen. Was diverse Szenen auch direkt untermauern. Hier wären wir auch schon beim leidlichen Thema: Gewalt. Hier wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Selbst Chucky wirkt an einigen Stellen wie ein harmloses Kinderspielzeug, wenn man den direkten Vergleich wagt. Ohne zuviel zu Spoilern - was in einer Rezension ja erlaubt sein dürfte - ein paar Beispiele: Es werden in Großaufnahme Teile von Gesichtern gefressen, Puppen stechen Menschen Augen aus und seltsam anmutende Spielzeugbären zertrümmern ahnungslosen Opfen mit Baseballschlägern die Knieschneiben oder beißen Finger ab. Selten gingen Spielzeuge so erbarmungslos auf ihre Schöpfer los. Und genau das macht diesen Film aus. Das Gute, das Unschuldige - nämlich Spielzeuge, welche für Kinder geschaffen wurden, werden zu erbarmungslosen Waffen. Ungewollt - dafür aber umso drastischer. Fast so pervers wie Landminen in Form von Spielzeugen. Die beste Entscheidung des Filmes ist, das Gute sowie Böse in der Welt wird von zwei harmlosen Jungen die maximal 10 Jahre alt sind zu verkörpern. Gott und Satan in der Person eines blonden und eines dunkelhaarigen Jungen. Ein Kopfschuss für jeden Pazifisten der an das absolute Gute im Menschen glaubt. Ein Film, der das zuende bringt, was Chucky begonnen hat. Nicht nur reiner Puppenterror, sondern sogar eine Message, sofern man bereit ist den Film zu aktzeptieren. Oberflächig gesehen selbstverständlich Trash, kann man viel mehr draus gewinnen. Ein Film, der jedem empfohlen werden kann, wenn er bereit ist über einige technische Schwächen hinwegzusehen. filmdetails

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