Sonntag, 4. Dezember 2016

Filmkritik: Einer gegen das Imperium (1983)

(c)  Diamant Film
Einer gegen das Imperium - bzw. Il mondo di Yor im italienischen Original - reitet auf einer Welle erfolgreicher Filme dieser Zeit mit. Und mit einer Welle ist wirklich eine Welle gemeint. Dieser Film hat mehr Genres als Hauptdarsteller. Egal ob man Barbaren, Dinosaurier oder Krieg der Sterne mag - hier wird man bedient während sich der Film kackdreist durch alle Genres klaut. Hierzu sollte jedoch fairerweise erwähnt werden, dass es sich ursprünglich um eine italienische TV-Miniserie handelte - die insgesamt etwa 200 Minuten lang ging. Also vier Teile á 50 Minuten. Eine Erklärung ist dies vielleicht für die zahllosen Genres - eine Entschuldigung für das filmische Verbrechen jedoch nicht. Dieses ist eine komplette Katastrophe. Für Trash-Fans jedoch ein Fest. Doch worum geht es bei diesem epischen Machwerk überhaupt?
Mal ein Überblick der Story: Was für eine Eingangsszene! Ein muskelbepackter blonder Typ - Mischung aus He-Man und Conan der Barbar (okay, mit weniger Muskeln) - rennt Minuten lang irgendwo durch eine Gebirgslandschaft im italienischen Outback. Das Ohr des Zuschauers wird dabei von einem klassichen 80iger Jahre Synthesizer-Soundtrack umschmeichelt. Hier wird direkt klar wo man ist und wohin der Film führen wird. Was wir jetzt sehen ist übrigens eigentlich die Eingangssequenz für die Miniserie und hat mit dem folgenden Film nicht wirklich viel zu tun.
Der Film beginnt dann irgendwo im Wald: Zwei schöne Frauen biedern sich an mit Yor - so heisst unser Hauptbarba... äh Hauptdarsteller - zusammen zu sein. Das Problem löst sich jedoch schon nach kurzer Zeit von selbst, als Affenmenschen eine der beiden Frauen umbringen. Diese teilt den anderen der Gruppe kurz vor dem Tod mit, wo Ihre Rasse beheimatet ist. Warum dies relevant ist - warum überhaupt die anderen dort hin sollen - und seit wann eine blonde Frau eine eigene Rasse darstellt sei dahingestellt. Der einfältige Yor macht sich jedoch auf den Weg dieser wagen Beschreibung. Unterwegs trifft er auf diverse Gefahren - wie z. B. einen Dinosaurier. Dieser terrorisiert eine Gruppe von Kindern, die Yor wagemutig verteidigt und zu ihren Stamm zurück bringt.
Wenn man an dieser Stelle denkt, der Film ist aus Storysicht etwas wirr sollte am besten direkt aussteigen: Der Film übertrifft sich kurz darauf selbst, als plötzlich Außerirdische das Dorf überfallen und Yor entführen. Wieso? Weshalb? Egal. Nur eines ist sicher: Yor muss sich nun im Weltraum gegen ein Imperium stellen das aus einem Haufen Cyborgs besteht die wie Darth Vader Klone aussehen.
Als Rezensionsexemplar hat mir ein Bootleg vorgelegen. Wie erwähnt handelte es sich um eine 200 Minuten lange Miniserie aus dem italienischen TV, welche erst später für den Kino bzw. VHS als Film vermarktete wurde und in der Form hierzulande nicht verfügbar ist. Meine Fassung umfasst 101 Minuten. Sie beinhaltet laut Beschreibung die komplette Deutsche Veröffentlichung von 84 Entertainment (welche witzigerweise 85 Minuten lang ist) und einige Szenen auf italienisch. Die Deutsche Fassung ist übrigens ungekürzt. Dies ist natürlich Ansichts- beziehungsweise Auslegungssache. Im Vergleich zur Miniserie fehlen einige Szenen (die mit Sicherheit der Zensur zum Opfer gefallen wären) - im direkten Vergleich mit der offiziellen Filmfassung die bei imdb gelistet ist, ist die Version jedoch uncut. Da das Mediabook ist meines Wissens auf 500 Stück limitiert und trotz der Limitierung aktuell bei Amazon verfügbar. Alternativ gibt es auch noch eine normale DVD Fassung von EMS. Wer auf Trash steht kann also zugreifen. Sehenswert ist Einer gegen das Imperium auf jedenfall. Vor allem aus filmhistorischer Sicht - und aus der Sicht eines Trashfans. Alles andere - was einen guten Film ausmacht - wird hier dem Zuschauer jedoch nicht geboten: Gute Story. Gute Effekte. Gutes Drehbuch. Alles fehlt. Aber Okay - der Soundtrack... dieser ist wirklich nicht so schlecht und vielleicht der einzige Grund (außer, dass man sich über den Film lustig macht) ihn dann doch anzusehen. filmdetails

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